Nierenzentrum Zehlendorf

Dialyse

Behandlungsmöglichkeiten bei Nierenversagen

Stellen die Nieren ihre Funktion komplett ein, müssen Flüssigkeit und Schadstoffe über andere Wege aus dem Körper entfernt werden. Bei den meisten Betroffenen wird die Nierenfunktion durch ein Nierenersatzverfahren (Dialyse) ersetzt. Nur eine Minderheit der Patienten kann mit einer Nierentransplantation versorgt werden, womit dann alle Funktionen einer gesunden Niere wiederhergestellt werden können. Jedoch funktioniert auch eine transplantierte Niere (Spenderniere) nicht unbedingt auf Dauer - das körpereigene Immunsystem muss mit Medikamenten überlistet werden, damit es diesen "Fremdkörper" nicht angreift.

Technische Verbesserungen an den Dialysemaschinen, eine individuell angepasste Begleittherapie und neu entwickelte Immunsuppressiva (Medikamente für Nierentransplantierte, die das Immunsystem beeinflussen), erleichtern heute das Leben von nierenkranken Patienten.



Bei rund 86.000 Menschen in Deutschland arbeiten die Nieren nicht mehr - die Betroffenen sind auf die Dialyse oder die Nierentransplantation angewiesen. Ärzte, Pflegekräfte und alle anderen bei der Versorgung Nierenkranker Tätige sowie die moderne Medizintechnik sorgen dafür, dass diesen Patienten ohne funktionierende Eigennieren ein möglichst normales Leben ermöglicht wird.


Vor nicht einmal 50 Jahren kam es für die Betroffenen einem Todesurteil gleich, wenn die Nieren ihre Funktion komplett eingestellt hatten. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Die Dialysegeräte arbeiten immer effektiver und weniger belastend, Risikofaktoren und Grunderkrankungen können besser behandelt werden, die Funktion von Nierentransplantaten bleibt mit Hilfe neuer Medikamente immer länger (im Durchschnitt zwischen 15 und 20 Jahren) erhalten.

Hämodialyse

Normal funktionierende Nieren filtern Stoffwechselabbauprodukte, wie z. B. harnpflichtige Substanzen aus dem Blut und scheiden sie mit dem Urin aus. Bei Patienten, deren Nierenfunktion hochgradig eingeschränkt ist, wird durch eine individuelle Therapieplanung mit dem behandelnden Arzt festgelegt, ob und welche Art der Dialyse - auch künstliche Niere genannt - zum Einsatz kommt. Mittels Dialyse werden überflüssiges Wasser oder Mineralstoffe sowie Abbauprodukte aus dem Körper entfernt.


Man unterscheidet bei der Dialyse zwischen zwei Verfahren: der Hämodialyse, die außerhalb des Körpers vorgenommen wird und der Peritonealdialyse, auch Bauchfelldialyse genannt, die im Körper stattfindet. Insgesamt müssen etwa 60.000 Menschen in Deutschland mit Dialyse behandelt werden; für diese Patienten ist diese Behandlung lebensnotwendig. Werden bestimmte Regeln eingehalten, halten sich die Einschränkungen im täglichen Leben durch die Dialyse in Grenzen. Urlaubsreisen sind möglich: Solange Patienten ohne Komplikationen bleiben und solange die Vorbereitung stimmt, können sie ihr Urlaubsziel frei wählen. Viele Praxen - wie auch unsere Praxis - bieten eine s.g. Feriendialyse bzw. Urlaubsdialyse an.

Bei der Hämodialyse wird das Blut durch eine Hohlfaser aus künstlichen Materialien außerhalb des Körpers geleitet, um es von bestimmten Stoffen zu befreien. Großmolekulare Substanzen wie Eiweiße, Fette und Blutzellen können die Membran nicht passieren, wohingegen kleinmolekulare Substanzen wie Elektrolyte, Harnstoff und Kreatinin durch die Membran nach außen geleitet werden. Darüber hinaus wird überschüssige Flüssigkeit entfernt.


Die Membran funktioniert hierbei wie ein Filter: Das Blut des Patienten wird über einen Gefäßzugang am Unterarm aus dem Körper in das Dialysegerät gepumpt. Im Dialysator fließt es durch dünne Kapillarröhrchen, die außen von einer ständig erneuerten Spülflüssigkeit (Dialysat) umströmt werden. Dabei können die schädlichen Substanzen aus dem Blut durch die Wände der Kapillaren in die Spülflüssigkeit übertreten und so aus dem Blut entfernt werden. Gleichzeitig wird durch einen von der Dialysemaschine geregelten Druckunterschied zwischen Blutbahn und Spüllösung über die Membran überschüssiges Körperwasser in die Spülflüssigkeit abfiltriert. Umgekehrt lässt sich das Blut des Patienten durch eine bestimmte Zusammensetzung der Spüllösung mit entsprechenden Stoffen anreichern. Auf diese Weise werden schädliche Stoffe entfernt und erwünschte Substanzen hinzugefügt.


Damit ausreichend Blut für die Blutwäsche zur Verfügung steht, wird bei Dialyse-Patienten ein sogenannter Shunt, eine Verbindung zwischen Vene und Arterie in einer kurzen Operation am Arm hergestellt. Über dieses dicke "Gefäßrohr" wird ein ausreichend hoher Blutfluss erreicht und stellt dadurch das problemlose Arbeiten des Dialysegerätes sicher und somit eine ausreichend effektive Behandlung.

Eine Hämodialyse wird in der Regel dreimal pro Woche in einem Dialysezentrum unter Aufsicht von einem Ärzteteam und geschultem Pflegepersonal durchgeführt, die Behandlung dauert jeweils etwa vier bis fünf Stunden. Für den Patienten ist dieses Verfahren zwar mit zeitlicher und körperlicher Belastung verbunden, bietet aber die Möglichkeit, trotz einer an sich lebensbedrohlichen Erkrankung weiterzuleben. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass eine Erhöhung von Dialysezeit und/oder Dialysefrequenz vorteilhaft für das Überleben der Patienten ist.


Die Hämodialyse wird als dauerhafte Therapie bei chronischer Niereninsuffizienz im fortgeschrittenen Stadium eingesetzt, aber auch für einige Tage bei akutem Nierenversagen oder Vergiftungen.

Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse)

Ein weiteres, wenn auch seltener angewandtes Verfahren zur Blutreinigung ist die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse). Hierbei wird das Bauchfell (Peritoneum) als natürliche Dialysemembran genutzt. Das Bauchfell ist eine dünne Haut, die mit einer Oberfläche von 1-2m2 die Bauchhöhle vollkommen auskleidet. Sie ist sehr gut durchblutet und eignet sich daher als Austauschmembran. Mit Hilfe eines Katheters füllt der Patient selbst zwei bis drei Liter einer sterilen Spüllösung (Dialysierlösung) in die Bauchhöhle. Diese Flüssigkeit umspült das Bauchfell. Die Stoffwechselabbauprodukte, die ausgeschieden werden sollen, wandern vom Blut durch das Bauchfell in die Spüllösung. Die mit diesen Stoffen angereicherte Flüssigkeit wird nach einigen Stunden über den Katheter abgelassen und durch neue Dialysierflüssigkeit ersetzt. Um dem Körper darüber hinaus überschüssiges Wasser zu entziehen, enthalten die meisten Spüllösungen Zucker (Glukose). Nach etwa vier bis fünf Stunden ist die Spüllösung mit Stoffwechselschlacken gesättigt. Sie wird aus dem Bauchraum über den Katheter abgelassen und durch frische Spüllösung ersetzt.


Zur Durchführung der Bauchfelldialyse stehen zwei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Bei einer kontinuierlichen ambulanten Bauchfelldialyse (CAPD) wird die Spüllösung alle vier bis sechs Stunden durch den Patienten selbst mit frischer Flüssigkeit ausgetauscht.

Bei der automatischen, apparativen Bauchfelldialyse (APD) übernimmt ein Dialysegerät (Cycler) den automatischen Flüssigkeitswechsel über Nacht. So ist der Patient tagsüber mobiler und zeitlich unabhängiger.


Die Bauchfelldialyse kommt der natürlichen Arbeitsweise der Niere sehr nah, da sie den Körper kontinuierlich und schonend entwässert und entgiftet. Daher bestehen hier weniger Nebenwirkungen als bei der Hämodialyse. Durch den permanent in die Bauchhöhle eingebrachten Katheter besteht jedoch das Risiko von Infektionen oder Entzündungen an der Austrittsstelle oder in der Bauchhöhle. Der Patient verfügt bei diesem Verfahren über ein hohes Maß an Eigenverantwortung und muss intensiv auf die Anwendung des Verfahrens geschult werden. Blutdruck und Gewicht sowie die Dialysebilanz müssen kontrolliert werden. Daher gehört das Führen eines Dialyseprotokolls ebenso zu den wichtigen Aufgaben des Patienten wie die Beachtung einer ausgewogenen und ausgleichenden Ernährung, denn der Körper verliert während der Behandlung durch die Bauchfelldialyse Vitamine und Eiweiße. Etwa alle sechs Wochen ist daher eine Kontrolle im Dialysezentrum erforderlich.


Siehe auch Deutsche Gesellschaft für Nephrologie www.dgfn.eu


Sollten Sie doch Dialyse benötigen, werden Ihnen in unserer Praxis alle modernen Nierenersatzverfahren angeboten: Hämodialyse, Hämodiafiltration, Hämofiltration, Bauchfelldialyse (PD) und Vorsorge/Nachsorge Transplantation.


  • Für Ihr Wohlergehen sorgen die optimale medizinischen Betreuung, das erfahrene Pflegepersonal, der freundliche Service und die hellen Räumlichkeiten.
  • Zu Ihrem leiblichen Wohl erhalten die Dialysepatienten eine Auswahl aus kalten Gerichten und verschiedenen Getränken.
  • Ein öffentliches WLAN ist in Vorbereitung, um während der Dialysezeit im Internet zu surfen oder zu arbeiten.
  • Zu Ihrer Sicherheit ist während der gesamten Öffnungszeiten der Praxis das ganze Jahr über ein Arzt vor Ort. Rund um die Uhr besteht ein Bereitschaftsdienst einer Fachschwester für die Bauchfelldialyse.
  • Dialyse von Hepatitis-C und MRSA Patienten ist in hygienisch separaten Zimmern möglich.
  • Technik auf dem neuesten Stand: 2016 haben wir in 12 neue Dialysegeräte und ein neues Ultraschallgerät investiert.

Termine

Wir bieten Ihnen auf 31 Dialyseplätzen verschiedene Dialyseschichten an:


Montag, Mittwoch und Freitag von 07:30 bis 20:00 Uhr und


Dienstag, Donnerstag und Samstag von 07:30 bis 14:45 Uhr.


Zu unserer Dialyse gehört ein Parkplatz mit freiem Zugang für Dialysepatienten, wenn Sie selbst fahren (was nicht empfohlen wird).

Terminanfrage

Für weitere Fragen stehen wir gerne persönlich zur Verfügung,
oder senden Sie uns gleich Ihre Anfrage mit Ihrem Wunschtermin - einfach das untenstehende Formular ausfüllen, wir melden uns umgehend bei Ihnen:

Hämodialyse

*Pflichtfeld

Dr. med. Sylvia Petersen

Inhaberin Nierenzentrum Zehlendorf

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